Dank der Initiative von Privatpersonen wurde am 15. November 1932 unter Beizug des Vereins für kirchliche Liebestätigkeit der Verein Heimstätte Sonnegg in Belp gegründet. Zweck der Vereinsgründung war der Betrieb eines Heimes zur Aufnahme von gefährdeten und schutzbedürftigen, insbesondere aus dem Strafvollzug entlassenen Frauen und Töchtern.
Der Verein mietete das «Chalet Bieri», welches in zwei Schlafzimmern zehn Frauen und Töchtern Platz bot. Schon bald stieg die Nachfrage an, so dass Notbetten aufgestellt werden mussten. Von den 37 Frauen und Töchtern, die im Jahre 1933 beherbergt wurden, waren 8 Strafentlassene, "alle andern aber von den Jugendanwaltschaften und Armenbehörden zugewiesen".
Die Frauen und Töchter wurden intern mit Heimarbeit beschäftigt, insbesondere mit dem Backen und Verkaufen von Brezeli. Sie waren im Dorf als Aushilfen im Haushalt sehr begehrt und einige besuchten die Fortbildungsschule des Dorfes.